Valparaíso

Nach 5 Tagen Santiago, verbrachte ich die nächsten zwei Wochen in Valparaíso. Diese Stadt ist für mich speziell, da mein Vater hier lebt und aufgewachsen ist. Ich bin hierher gekommen, weil ich ihn seit sechs Jahren nicht mehr gesehen habe und ich wusste, dass uns die Zeit davonläuft. Ich konnte also nicht länger warten und deshalb war das der Hauptgrund, wieder zurück nach Chile zu gehen.

F9AB455E-42D6-4736-BFD7-3E538BA677FC
Valparaíso

Für die zwei Wochen buchte ich über homestay.com  ein Zimmer, bei einer wundervollen Person. Meine Host-Mama hat sich sehr gut um mich gekümmert und konnte gut nachvollziehen, dass es für mich nicht wirklich einfach war, hier zu sein. Ich war nervös und hatte ein bisschen Angst, dass das Wiedersehen mit meinem Vater vieles in mir wieder auslöst, wie vor sechs Jahren. Ihr kleiner Sohn und ein Student, der seit über einem Jahr bei ihr wohnt, haben mich ebenfalls unterstützt. Wir waren wie eine kleine Familie! Ich tauchte in die Welt der Chilenen ein, habe beobachten können, wie das Schulsystem funktioniert und wie die Menschen hier so sind. Ich fühlte mich dadurch nicht wie eine Touristin, sondern ich gehörte wie zu denen. Meine Host-Mama hat mir vieles gezeigt und erzählt. Sie lebte sehr lange in Frankreich und in Schottland, sie ist also auch ein bisschen europäisch veranlagt 😉 und ich war froh, mit ihr Französisch zu sprechen, denn manchmal versagte mein Spanisch.

IMG_1538
Mein Zimmer für die zwei Wochen

Mein Zimmer war absolut der Hammer. Das Bett war bequem und die Aussicht… einfach unbeschreiblich schön! Das war für mich einfach der pure Luxus! 🙂  Die Stadt an sich war dreckig und es gab viele arme Leute auf der Strasse. Das hat mich traurig gemacht und vor allem musste man aufpassen, das nichts geklaut wird. Deshalb habe ich fast keine Fotos machen können, weil ich das nicht (nochmal) riskieren wollte. Zudem kenne ich die Stadt ja schon 🙂 Ich war nie alleine unterwegs, ausser ich traf mich mit meinem Vater in der Stadt. Da lief ich immer herunter zur Stadt da ich in der Nähe von
Cerro El Litre gewohnt habe und die Strassen ziemlich steil sind! Meine Beine schmerzten oft am nächsten Tag 🙂

Das Wiedersehen mit meinem Vater war schön und ich freute mich ihn zu sehen. Ich war nervös und mein Körper reagierte dementsprechend. Wir sprachen über vieles und genossen einfach die gemeinsame Zeit. Er wirkte älter und hat auch abgenommen. Vor zwei Jahren hatte er einen Herzinfarkt und seither musste er seine Ernährung umstellen. Ich bin froh, dass es ihm wieder besser geht. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, er lud mich auch oft zu sich nach Hause ein. Seine Lebenspartnerin hat immer für uns alle gekocht und es war einfach schön.

An einem Tag sind wir zu La Sebastiana gegangen, da ich Pablo Neruda gerne habe, habe ich mich natürlich sehr gefreut! Ein guter alter Freund von ihm arbeitet dort und ich konnte mich lange nicht an ihn erinnern. Aber als ich klein war, hat er mich in Zürich oft zur Schule gebracht und habe ihn sehr gemocht. Irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und wusste, wer er war. Ich freute mich sehr, ihn wieder nach über 20 Jahren wieder zu sehen. Er zeigte uns das Haus von Pablo Neruda und haben viele Fotos machen dürfen, obwohl es verboten ist. Aber er ist der Sicherheits-Chef, von dem her ging das gut 😉

Ich verbrachte eine wundervolle Zeit in Valparaíso und bin dankbar, dass ich eine so gute Host-Familie gefunden habe!

 

Hier noch ein paar Eindrücke von der Stadt:

Die nächste Destination ist Brasilien, 4 Wochen Surfen, bevor es zurück in die kalte Schweiz geht 🙂

Bye Costa Rica, Hola Chile!

Es sind nun ungefähr 3 Wochen vergangen, seit ich Costa Rica verlassen habe und nach Chile gereist bin. Im letzten Blogpost habe ich erwähnt, dass ich Santa Teresa früher verlassen habe und ich für zwei Tage zurück nach Jacó gehe. Die Reise nach Jacó war… ein Abenteuer! Es hatte in den letzten Tagen sehr viel und ununterbrochen geregnet, sodass das Unternehmen ZumaTours, das Taxiboot stornieren musste und stattdessen mit der Fähre nach Puntarenas gefahren sind. Wir waren zu viert in der Gruppe und ich war die einzige, die nicht von Costa Rica war 🙂 Die anderen waren alles junge Surfer aus Santa Teresa und wollten nach Jacó, da es eine durch WSL geführte Surf Competition, die Essential Costa Rica Surf Pro gab. Der Fahrer fuhr extrem schnell, da um 9 Uhr die Fähre los geht und sie halt nicht auf uns wartet! Wir haben es aber geschafft und es war einfach ein Abenteuer, weil ich von Anfang nichts verstanden habe und wusste nicht genau, was mich da erwartet. Zum Glück war einer der Jungs sehr hilfsbereit und sprach mit mir Englisch und er hat mir sogar mein Gepäck die ganze Zeit getragen 😉 Da in Costa Rica seit Wochen gestreikt wird, wurde die Brücke nähe Puntarenas von den Einheimischen gesperrt. Die feierten, sangen und machten BBQ auf der Brücke, als wäre es das normalste auf der Erde. Wir konnten also nicht durchfahren. Wir mussten dann mit dem Gepäck zu Fuss über die Brücke gehen. Auf der anderen Seite wartete dann unser Fahrer 🙂 Mit ein paar Stunden Verspätung bin ich endlich in Jacó angekommen und ich fühlte mich wieder total wohl. 🙂 Leider regnete es Non Stop, sodass das Surfen nicht wirklich toll war für mich. Das Meer war braun und auch die Temperatur kühlte ab! Ich versuchte es trotzdem rauszupaddeln und musste ziemlich kämpfen. Ich war nämlich immer noch nicht ganz fit und das habe ich beim Paddeln sehr gut gespürt. Als ich dann fast beim Line Up war, mussten wir alle zurück zum Strand, da einer von uns sich am Kopf verletzt hat und es gab zudem noch eine Krokodil-Warnung. Wenn es zu viel regnet, dann kann es vorkommen, dass die Krokodile vom Fluss ins Meer gespült werden. Also lieber doch rausgehen 😉

Danach war es soweit. Ich flog nach Chile und der Flug war eigentlich ganz in Ordnung. Jedoch waren meine Ohren komplett zu, Ich konnte quasi fast nix mehr hören. Ich musste in Lima umsteigen und dort fühlte ich mich nicht gut. Zum Glück hatte ich Paracetamol dabei, das soll die Schwellung im Ohr lindern und auch gut gegen Erkältung sein. Ich kam dann um 6 Uhr früh in Chile an und wollte einfach nur ins Bett, da ich im Flugzeug einfach nicht schlafen kann! Als ich dann im Hostel ankam, wurde mir leider mitgeteilt, dass mein Zimmer immer noch besetzt wäre und CheckIn um 14 Uhr sei. Ich war zu übermüdet um genervt zu sein. Ich schlief einfach auf der Couch. Es war nicht einfach, da das Frühstück am gleichen Ort genommen wird und es war laut. Doch es half mir, ein paar Stunden wach zu bleiben. Ich zwingte mich nach draussen zu gehen, aber es war 16 Grad draussen und ich zitterte! Ich hatte voll den Temperaturschock erlitten! Meine Nase war komplett zu und ich brauchte unbedingt etwas von der Apotheke. Die frische Luft (äh nein der Smog!) half mir, wach zu bleiben und versuchte einfach herumzulaufen. Die Stadt ist riesig, da muss man fast die U–Bahn nehmen 🙂 Als ich zurück ins Hostel kam, konnte ich dann endlich mein Zimmer beziehen und habe von dort an voll geschlafen bis am nächsten Tag. Ich war sooooo müde! Danach ging es mir aber besser. Der Flug strapazierte mich und die Erkältung war wieder voll da. Ich bekam eine starke Sinusitis und hatte auch oft Kopfschmerzen. Zum Glück halfen die Tabletten gut, doch bis jetzt, nach 3 Wochen, habe ich immer noch diese Erkältung und es will einfach nicht weg!!

Das Hostel Plaza de Armas war ganz OK, nur würde ich schauen, nicht im 4. Stock das Zimmer zu bekommen, da die Nachbarschaft sehr laut ist und oft sah ich komische Menschen im Gebäude herumlaufen. Das Hostel ist in einer der ältesten Gebäude in Santiago und dort leben auch andere Menschen. Man musste immer in einer Linie warten, bis wir den Lift benutzen konnten. Ja nicht drängeln, sonst werden die Chilenen wütend 😉

Ich genoss die Zeit und musste vor allem warme Kleider einkaufen! Da ich wegen Costa Rica nur Sommer-Klamotten dabei hatte, brauchte ich unbedingt ein paar mehr warme Kleider. Santiago ist keine gute Stadt für mich, es gibt hier so viele Läden und da der Sommer in Chile beginnt, ist Ausverkauf, Winterkleider sind günstiger zu bekommen. Was ja super ist, aber nicht unbedingt gut für mein Geldbeutel 😉

IMG_0147
Santiago, View from the Hostel Plaza de Armas
IMG_0160
Plaza de Armas at Night

Am letzten Tag habe ich zwei nette Mädels aus Frankreich und Deutschland vom Hostel kennengelernt. Wir sind dann zusammen ins Bellavista Quartier und haben dort in einem chilenischen Restaurant gegessen. Ich habe mich für das Pastel de Choclo entschieden, weil ich das früher als Kind schon sehr gemocht habe. Es war auf jeden Fall gut und süss 😉

IMG_0158
Pastel de Choclo, typisch Chilenisches Gericht

Am nächsten Tag flog ich dann auf die Osterinsel. Ich machte mir Gedanken darüber, ob vielleicht der Flug mich nochmals krank machen würde. Aber nein, der Flug war sehr angenehm und meine Ohren waren in Ordnung (nur die Nase nicht hihi) 🙂