Valparaíso

Nach 5 Tagen Santiago, verbrachte ich die nächsten zwei Wochen in Valparaíso. Diese Stadt ist für mich speziell, da mein Vater hier lebt und aufgewachsen ist. Ich bin hierher gekommen, weil ich ihn seit sechs Jahren nicht mehr gesehen habe und ich wusste, dass uns die Zeit davonläuft. Ich konnte also nicht länger warten und deshalb war das der Hauptgrund, wieder zurück nach Chile zu gehen.

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Valparaíso

Für die zwei Wochen buchte ich über homestay.com  ein Zimmer, bei einer wundervollen Person. Meine Host-Mama hat sich sehr gut um mich gekümmert und konnte gut nachvollziehen, dass es für mich nicht wirklich einfach war, hier zu sein. Ich war nervös und hatte ein bisschen Angst, dass das Wiedersehen mit meinem Vater vieles in mir wieder auslöst, wie vor sechs Jahren. Ihr kleiner Sohn und ein Student, der seit über einem Jahr bei ihr wohnt, haben mich ebenfalls unterstützt. Wir waren wie eine kleine Familie! Ich tauchte in die Welt der Chilenen ein, habe beobachten können, wie das Schulsystem funktioniert und wie die Menschen hier so sind. Ich fühlte mich dadurch nicht wie eine Touristin, sondern ich gehörte wie zu denen. Meine Host-Mama hat mir vieles gezeigt und erzählt. Sie lebte sehr lange in Frankreich und in Schottland, sie ist also auch ein bisschen europäisch veranlagt 😉 und ich war froh, mit ihr Französisch zu sprechen, denn manchmal versagte mein Spanisch.

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Mein Zimmer für die zwei Wochen

Mein Zimmer war absolut der Hammer. Das Bett war bequem und die Aussicht… einfach unbeschreiblich schön! Das war für mich einfach der pure Luxus! 🙂  Die Stadt an sich war dreckig und es gab viele arme Leute auf der Strasse. Das hat mich traurig gemacht und vor allem musste man aufpassen, das nichts geklaut wird. Deshalb habe ich fast keine Fotos machen können, weil ich das nicht (nochmal) riskieren wollte. Zudem kenne ich die Stadt ja schon 🙂 Ich war nie alleine unterwegs, ausser ich traf mich mit meinem Vater in der Stadt. Da lief ich immer herunter zur Stadt da ich in der Nähe von
Cerro El Litre gewohnt habe und die Strassen ziemlich steil sind! Meine Beine schmerzten oft am nächsten Tag 🙂

Das Wiedersehen mit meinem Vater war schön und ich freute mich ihn zu sehen. Ich war nervös und mein Körper reagierte dementsprechend. Wir sprachen über vieles und genossen einfach die gemeinsame Zeit. Er wirkte älter und hat auch abgenommen. Vor zwei Jahren hatte er einen Herzinfarkt und seither musste er seine Ernährung umstellen. Ich bin froh, dass es ihm wieder besser geht. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, er lud mich auch oft zu sich nach Hause ein. Seine Lebenspartnerin hat immer für uns alle gekocht und es war einfach schön.

An einem Tag sind wir zu La Sebastiana gegangen, da ich Pablo Neruda gerne habe, habe ich mich natürlich sehr gefreut! Ein guter alter Freund von ihm arbeitet dort und ich konnte mich lange nicht an ihn erinnern. Aber als ich klein war, hat er mich in Zürich oft zur Schule gebracht und habe ihn sehr gemocht. Irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und wusste, wer er war. Ich freute mich sehr, ihn wieder nach über 20 Jahren wieder zu sehen. Er zeigte uns das Haus von Pablo Neruda und haben viele Fotos machen dürfen, obwohl es verboten ist. Aber er ist der Sicherheits-Chef, von dem her ging das gut 😉

Ich verbrachte eine wundervolle Zeit in Valparaíso und bin dankbar, dass ich eine so gute Host-Familie gefunden habe!

 

Hier noch ein paar Eindrücke von der Stadt:

Die nächste Destination ist Brasilien, 4 Wochen Surfen, bevor es zurück in die kalte Schweiz geht 🙂

5 Tage Santiago

Nach einer Woche in Pichilemu ging es zurück nach Santiago. Ich blieb dann für 5 Tage im Hostal Providencia. Das Hostel ist ziemlich gut und zentral gelegen, so dass man fast alles zu Fuss erreichen kann. Weil ich aber nicht allzu lange in dieser grossen Stadt meine Zeit verbringen wollte, habe ich im Hostel drei verschiedene Touren gebucht. Ganz günstig waren sie nicht, aber alle drei Touren waren toll und es lohnte sich auf jeden Fall! Die erste Tour war ein „Bike & Wine“-Tour, wo man mit dem Velo durch die Weinberge fahren kann und es wird die Geschichte über Cousiño Macul, einer der ältesten Weinberg Chiles erzählt. Ich war die einzige mit dem Guide, was toll war, weil da konnte das Gespräch über die Trauben und Geschichte des Weins in Chile tiefer darauf eingehen. Wir fuhren mit dem Fahrrad und probierte verschiedene Weine aus.

 

Die zweite Tour war die Besichtigung des Stausees von Santiago, Embalse el Yeso.  Das war aussergewöhnlich, denn es ist gar nicht so weit weg von Santiago. Man ist quasi in den Bergen, weg von der Zivilsation. Die Gruppe bestand hauptsächlich aus Brasilianern, einer Engländerin und mich. Diese Tour hat mir besonders gut gefallen, da wir ganz viele interessante Dinge sehen konnten, wie die Animitas (Unfallkreuze). Auf dem Weg nach Cajón del Maipo gibt es eine bekannte Animita von Willy aka Willito, der sich 1998 aus Liebeskummer das Leben nahm. Noch heute legen viele Chilenen dort Blumen oder Plüschtiere o. ä. nieder, die Animitas gehören in Chile quasi zur Tradition. Man sagt auch, dass sein Geist im verlassenen Tunnel El Tinoco lebt.

 

Die dritte und letzte Tour war dann die Isla de Negra, das Haus von Pablo Neruda. Schon als kleines Kind wusste ich wer dieser Poet war und deshalb war es wichtig für mich, dorthin zu gehen. Es gibt 3 Museen bzw. Häuser von ihm, welches in Santiago, Valparaíso und Isla Negra zu finden ist. Ich habe alle drei besucht und für mich persönlich war die Isla Negra die allerschönste. Ich verstehe jetzt auch, weshalb er diesen Ort so sehr liebte. Nebenbei besuchten wir auch ganz kurz der grösste Pool der Welt, in San Alfonso del Mar. Dieser 1km-Pool konnten wir nur von Aussen besichtigen, da sie zum Resort gehört. Auch sind wir zum Schluss nach Pomaire gefahren, ein kleines Töpferdorf mit ganz vielen Töpferwaren aus braunem Ton. Bekannt sind aber auch die kleinen chonchitas, die Ton-Sparschweine. Es gibt auch die ganz kleinen, man soll sie im Geldbeutel aufbewahren, es soll nämlich Glück bringen. 😉 Dieser Schwein aus Pomaire hat aber nur drei Beine. Es heisst, dass damals ein Schwein aus drei Beinen, einen Schatz gefunden hat und somit wurden seine Besitzer reich 😉

an den anderen Tagen bin ich gemütlich durch die Stadt geschlendert und habe versucht das Leben hier zu geniessen. Ich benutzte auch oft die U-Bahn wie ein braves kleines Kind, hehe. Es war jeden Tag super tolles Wetter, nur der Smog ist hier unglaublich krass. Und es hat einfach zu viele Leute! Trotz allem habe ich eine schöne Woche in Santiago verbracht, besser als vor 6 Jahren 😉 ich hatte auch im Hostel ein eigenes Zimmer mit TV. Somit konnte ich mich mental auf Valparaíso konzentrieren. Denn dort werde ich zwei Wochen verbringen und mein Vater nach 6 Jahren wieder sehen. (In Wahrheit bin ich schon da und habe mein Vater bereits getroffen. Ich bin ein wenig im Verzug mit dem Bloggen, sorry!)